Warum schwitzen unsere Füße?
Manche Menschen läßt der Satz – “ Würdest Du bitte Deine Schuhe ausziehen“ – in Panik geraten. Sie befürchten, Ihre Füße könnten unangenehm riechen. Die sogenannten „Käsefüße“ oder Schweißfüße üben sehr oft einen großen Leidensdruck bei den Betroffenen aus. Man spricht nicht gerne über sein Problem, aber beim Podologen sind Betroffene gut aufgehoben.
Doch bevor wir dir ein paar Tipps gegen Fußgeruch geben, hier erstmal etwas zur Schweißbildung.
Wie entsteht Fußgeruch?
Schwitzen ist eine lebenswichtige Funktion des Körpers. Sie dient der Regulation der Körpertemperatur und kühlt nicht nur die Haut, sondern auch das Innere unseres Körpers.
Jeder von uns besitzt zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen.
Die Schweißdrüsen sind nicht gleichmäßig über unseren Körper verteilt, sondern bilden quasi „Hotspots“. An Fußsohlen, Handflächen und Achselhöhlen sind sie am zahlreichsten vertreten.
Während die Haut von Rücken und Nacken nur ca. 55 Drüsen pro Quadratzentimeter hat, besitzen Fußsohlen 620 Drüsen pro Quadratzentimeter und Handinnenflächen ca. 400 Drüsen pro Quadratzentimeter.
Wir schwitzen alle, aber übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose) ist nicht mit gesundem Schwitzen zu vergleichen.
Was sind die Gründe für übermäßiges Schwitzen?
- Wechseljahre
- Schilddrüsenüberfunktion
- Arzneimittelnebenwirkungen
- Kreislaufstörungen
- Übergewicht
- Psychische Ursachen ( z. Bsp. Angst, Stress)
Warum riecht der Schweiß?
Schweiß selbst riecht nicht, denn er besteht überwiegend aus Wasser.
Der typische „Käsegeruch“ entsteht erst, wenn Bakterien ins Spiel kommen. Die Bakterienart Brevibacterium epidermis verursacht den strengen Geruch, indem es Triglyzeride in unangenehm riechende Fettsäuren verwandelt.
Was kann ich gegen Schweißfüße tun?
In der podologischen Praxis oder im Fußpflegestudio, wird erstmal versucht herauszufinden, warum die Füße riechen. Falsches Hygieneverhalten, ungeeignetes Schuhwerk oder andere Bedingungen (häufiges Tragen von Gummistiefeln oder Sicherheitsschuhen), können dazu führen, dass unsere Füße verstärkt riechen. Auch das Arbeiten im feuchtwarmen Klima ( Spa-Bereich, Großküchen oder Gewächshäusern) kann eine Ursache sein.
Das falsche Material von Schuhen und Strümpfen ist meist auch maßgeblich.
Oftmals hilft bei riechenden Füßen schon eine ausführliche Beratung durch den Experten. Tipps für die Eigenbehandlung und die Empfehlung der richtigen Pflegeprodukte, können dem Betroffenen schnell und gut unterstützen.
Unsere Tipps gegen schwitzende Füße

- Einmal täglich mit lauwarmen Wasser und einem ph-neutralem Produkt die Füße waschen und anschließend gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen! Da sich hier sonst Feuchtigkeit sammelt und sich in dem feuchtwarme Milieu Bakterien entwickeln.
- Die regelmäßige Pflege mit Produkten, die die Schweißbildung regulieren und geruchshemmend wirken.
- Schuhe, Strümpfe, Fußbettungen und Einlagen sollten weitestgehend aus atmungsaktiven Materialien bestehen und so oft als möglich gewechselt werden. Auch das Aussprühen der Schuhe mit antibakteriellen Sprays und Schuhdeos wirkt sich positiv aus.
- Baumwolle- und Bambus Socken oder Socken mit Silber- oder Kupfer Fasern hemmen die Geruchsbildung. Die gleiche Wirkung haben Einlagen aus Zedernholz, sowie Sohlen aus Aktivkohle oder Zimt.
- Die warme Jahreszeit nutzen, um so viel Luft und Sonne wie möglich an die Füße zu lassen. Barfußlaufen tut den Füßen und uns gut.
Behandlung durch den Artzt
Falls die Beratung durch den Podologen keine Früchte trägt, gibt es auch beim Arzt verschiedene Therapieansätze, die gegen übermäßiges Schwitzen und unangenehmen Körpergeruch helfen können.
Therapie mit Botox
Bei extremer lokalisierter Schweißproduktion (Hyperhidrose) an Händen, Füßen oder Achseln kann die Therapie mit Botulinumtoxin (Botox) wirksam sein. Es wird in extremer Verdünnung in die Haut gespritzt und hemmt die Freisetzung von Acetylcholin. Somit sinkt die Schweißproduktion der Schweißdrüsen.
Die Wirkungsdauer ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und kann nach einem halben Jahr bereits spürbar nachlassen. Diese Therapie kann nur bei lokalisierten Formen der Hyperhidrose angewendet werden.
Iontophorese
Hände oder Füße werden in zwei Wannen mit Wasser gelegt. In jeder Wanne ist ein elektrischer Leiter. Die Hände bzw. Füße sind der elektrische Leiter, der den Stromkreis schließt. Die Wirkungsursache der Iontophorese kann bis heute nicht abschließend wissenschaftlich erklärt werden. Gesichert dagegen ist die Wirkung: sie begrenzt das Maß an freigegebenen Schweiß .
Entfernung der Schweißdrüßen
In extremen Fällen der Hyperhidrose kann auch per Chirurgie geholfen werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Eine Beratung bei einem erfahrenen Dermatologen ist unumgänglich.
Fazit
Eines steht fest, schwitzende und riechende Füße sind für jeden Betroffenen sehr belastend. Die Angst vorm Schwitzen wirkt erst recht schweißtreibend. Aber es gibt Hilfe.
Du selbst kannst auch durch gezielte Maßnahmen zur Linderung beitragen.
Da auch psychischer Stress und Angst zu vermehrter Schweißbildung führen können, sind entspannende Maßnahmen (wie Yogaübungen, Meditation u. ä.) hilfreich.
Hier noch ein Bonus-Tipp: Fußbäder mit Pflanzenextrakten von Heilpflanzen wie Eichenrinde (schweißmindernd und adstringierend ), Salbei und und Rosmarin (desodorierend und desinfizierend) sind eine Wohltat für Füße und Seele.